Bienenarbeit

Story Telling

Bienen im Flug, Bienen beim Putzen, Elegante Bienen, Pummelige Bienen, Bienen mit Persönlichkeit

Zwei Tage lang in rein weiblicher Gesellschaft

Mein spätsommerlicher Exkurs in die Welt der Bienen hat meiner Geduld als Fotograf einiges abverlangt. Fliegende Bienen zu fotografieren ist eine echte Herausforderung, die eine enorme Anstrengung bedeutet. Dafür habe ich jedoch sehr interessante und auch erstaunliche Dinge über diese kleinen pelzigen Geschöpfe erfahren und so einige kuriose Beobachtungen machen können. Jede Biene ist anders als alle anderen. Nicht nur rein äußerlich, sondern auch vom Wesen her. Manch eine hat augenscheinlich miese Laune und wirkt dabei recht fahrig. Andere gaben sich tollpatschig. Die nächste hatte keine Lust aufs Fliegen. Manche sind reinlich, putzen sich ausgiebig und stellen dabei Verrenkungen mit ihren Beinchen an, die ich nicht für möglich gehalten hatte. Ich kenne auf jeden Fall keinen Vertreter der menschlichen Spezies, der oder die es schafft, sich mit den Zehen am Rücken zu kratzen. Bienen können augenscheinlich die Beinchen um ihrem Körper wickeln. Unter den Bienen gibt es aber nicht nur die Reinlichen, sondern auch echte Schmutzfinken, die das putzen wohl für reine Zeitverschwendung halten und sich lieber ein wenig der Muße des nichts tun hingeben, um plötzlich wieder geschäftig und viel zu schnell für einen Fotografen von Blüte zu Blüte zu eilen. Und das scheinen die Bienen auch alle gemeinsam zu haben: diese unheimlich geschäftige Geschäftigkeit. Das mit den fleißigen Bienchen stimmt wohl bis auf wenige Ausnahmen tatsächlich…

Nun ja, folgend also eine sehr kleine Auswahl von brauchbaren Fotos, der insgesamt so um die 6-tausend Auslösungen meiner Kamera. Bescheidenheit kann man lernen!

Fotos: Lars König

Diese Aufnahmen habe ich mit einem leichten Teleobjektiv, ergänzt mit einem Zwischenring fotografiert. Der Zwischenring verschiebt die Schärfe-Ebene des Objektivs. So wird es möglich sehr viel näher an das Fotomotiv heranzukommen. Allerdings verringert sich gleichzeitig auch die Tiefenschärfe, wodurch es extrem schwierig wird sich bewegende Objekte scharf einzufangen. Die Bienen haben ungefähr einen Abstand von 12 Zentimetern zum Objektiv - in diesem Macrobereich beträgt die Tiefenschärfe bei Blende 4.5 nur circa 4 Millimeter. Der Spielraum für scharfe Fotos ist also äußerst klein und der Ausschuss ebenso groß.

Die längste zusammenhängende Sequenz, welche ich vom Putzvorgang einer Biene aufnehmen konnte (12 Aufnahmen). Besonders kurios an dieser Szene ist der Umstand, dass die Biene frei hängend an einer Blüte, sich mit nur einem Beinchen festhält. Nachdem sie mit dem Putzen fertig ist, lässt sie einfach los und verweilt einige Sekunden im Schwebeflug unter der Blüte, als ob sie sich kurz orientieren will, bevor sie weiter fliegt.

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